Das Geläut
Hochherzige Stiftung eines Altbauern — Vierergeläut für Wöhrden
Ein wertvolles Geschenk wurde der Kirchengemeinde Wöhrden von dem 85jährigen Altbauern Reimer Winkelmann zuteil. Dieses alte Gemeindeglied, das sich einst vom Tagelöhner bis nun Besitzer eines Bauernhofes in Wellinghusen emporgearbeitet hat und seit einer Reihe von Jahren in Wöhrden ansässig ist, hat im Zusammenhang mit dem Neubau des Kirchturms für das neue Geläut eine kostbare Bronzeglocke von ca. 600 kg und im Werte von rund 5000 DM gestiftet.
Die Glocke wird von der Glockengießerei Gebr. Rincker in Sinn/Hessen, die auf ein bald vierhundertjähriges Bestehen zurückblicken kann, in schwerer Rippe (Glockenwandung) gegossen und wird sich damit den beiden vorhandenen alten Bronze-Läuteglocken aus den Jahren 1443 und 1453 anpassen, die ebenfalls in Rippe hergestellt sind. Es ist vorgesehen, daß sie im Herbst bei der Einweihung des neuen Kirchturms zum ersten Male läuten wird.
Dies wird die zweitgrößte Glocke des neuen Vierer-Geläuts sein, das in dem neuen Kirchturm aufgehängtwerden soll. Die vierte, jetzt noch nicht vorhandene Glocke, wird ein Gewicht von ca. 430 kg aufweisen und ebenfalls in schwerer Rippe gegossen werden. An der Kaufsumme fehlt aber noch ein namhafter Betrag, der aus freiwilligen Spenden aufgebracht werden soll.
Das neue Vierer-Geläut wird folgende Schlagtöne aufweisen: die schwerste Glocke von 1200 kg, gegossen 1453 von Hermann Klinghe, fis'; die jetzt gestiftete Glocke a\ die noch anzuschaffende Glocke h' und die kleinste Läuteglocke aus dem Jahre 1443 d". Damit wird dann auch die große Lücke im Glockengeläut der Wöhrdener Kirche, die der Erste Weltkrieg mit der Ablieferung einer 1057 kg schweren Bronzeglocke hervorrief, wieder beseitigt sein.(dth)
(Quelle: DLZ v. 02.06.1956)